Buchblock |
Die miteinander verbundenen Seiten
des Buches, die je nach Herstellung miteinander
verklebt (bei Taschenbüchern) oder mittels Fadenheftung verbunden sind. Nach
Fertigstellung werden sie zwischen den Buchdeckeln und dem Buchrücken
montiert. |
Buchblock gebrochen |
Ist dies geschehen, so ist der
Buchblock gänzlich in zwei oder mehrere Teile zerbrochen. Die einzelnen
Teile des Blocks können hierbei noch über die Vorsatzpapiere mit dem Einband
des Buches verbunden sein. Mindert den Buchwert erheblich und ist kaum
reparierbar. Kostenträchtig. |
Buchdeckel |
Zwischen dem vorderen und dem
hinteren Buchdeckel wird der Buchblock montiert. Die Deckel mit dem Rücken
geben dem Buch den Halt. Ecken und Kanten der Deckel sind besonders
gefährdet. Gefahr des Bestoßens oder - bei den Ecken - des Anstauchens. |
Einband |
Hierunter versteht man die
Gesamtheit von Deckeln und Rücken. Häufige Alterungsspuren hier sind:
Flecke, Rücken infolge Lichteinwirkung verblasst oder gedunkelt, Ränder
aufgehellt (lichtrandig). |
Exlibris |
Ist ein eingeklebter
Besitzervermerk, meist auf dem vorderen Innendeckel des Buches montiert
(aufgeklebt). Das Exlibris kann schön gestaltet sein (Radierung). Es wird -
in schönen Ausführungen - auch zum Sammelobjekt. Insoweit muss es nicht den
Wert des Buches mindern. In manchen Büchern ist es bereits auf dem Vorsatz
aufgedruckt (Kinderbücher, aber auch andere). |
Gelenk |
Die Buchdeckel sind mit dem Rücken
über die Gelenke verbunden. Den Halt bringt hierbei der übergeklebte Papp-
oder Leineneinband. Sind die Gelenke beschädigt, dann meist durch Anplatzen,
Platzen oder sonstige Fehlstellen. |
Im Bund gelockert |
Wenn die Bindung des Buches nicht
mehr so fest ist, dann spricht man vom "im Bund gelockert". Bei schweren
Büchern häufiger und wenn Schäden an den Gelenken oder Innenfalzen vorhanden
sind. |
Innenfalz / Innengelenk |
Die Verbindungsstellen von
Buchdeckel zum Buchblock ist der Innenfalz bzw. das Innengelenk. Vom
geplatzten Innenfalz spricht man, wenn das Vorsatzpapier an der Innenkante
angeplatzt oder aufgeplatzt ist. Bewirkt Lockern der Bindung. |
Kapital |
Man unterscheidet das obere und
untere Kapital. Hierunter versteht man die Enden des Rückens. Steht das Buch
aufrecht, so ist der obere Bereich des Rückens das "obere" Kapital, der
untere das "untere" Kapital. Diese Bereiche des Buches sind gefährdete
Stellen. Häufige Mängel: Kapitale sind eingerissen (in den Gelenkbereichen)
oder - noch schlimmer - Teile des Kapitals fehlen. |
Kopffarbschnitt |
Wenn das Buch aufrecht steht, sehen
Sie von oben auf den Kopfschnitt (durch Schneiden glatt geschnittene
Seitenränder oben). Sind die Schnittkanten oben farbig, so hat das Buch
einen Kopffarbschnitt. Dies ist eigentlich ein Zeichen für ein qualitativ
gutes Buch, bei neuen Büchern aus Kostengründen allerdings selten. Besonders schön sind
zuweilen Bücher mit Kopfgoldschnitt. |
Kopfschnitt |
Der obere Teil der Seitenkanten, die
glatt abgeschnitten sind. Häufige Mängel: Kopfschnitt angestaubt,
angeschmutzt, fleckig, stockfleckig. |
Rücken |
Steht das Buch aufrecht mit anderen
in einer Reihe, so sehen Sie auf den Buchrücken. Hier wird meistens der
Autorennamen und der Buchtitel angegeben. Zuweilen haben Bücher ein
Rückenschild (meist aufgeklebt). Häufige Mängel: Rücken durch
Lichteinwirkung verblasst, Rücken beschabt, Rücken gedunkelt, angeschmutzt,
Kapitale lichtrandig., Schrift schlecht lesbar, Rückenschild fehlt oder
fehlt teilweise. Zuweilen fehlt auch der ganze Rücken, was eine starke
Minderung des Buchwerts bedeutet. Rückenverzierung durch künstlerische
Gestaltung, Prägung, besondere Schrift machen das Buch wertvoller. |
Rundumfarbschnitt |
Wird auch als "dreiseitiger
Farbschnitt" bezeichnet. Kann man als Qualitätsmerkmal werten. Bei älteren
Büchern auch Rundumgoldschnitt. |
Schiefgelesen |
Meist durch falsche Lagerung
bewirkt. Der Buchblock ist verzogen. Schaut man - bei waagerecht hingelegtem
Buch - auf den Unter- oder Kopfschnitt, so stellt die Ansicht kein Rechteck
dar, sondern ein Parallelogramm. "Schiefgelesen" sagt man zu diesem
Buchmangel (auch "Schräggelesen"). |
Schnitt |
Als Schnitt werden die drei Seiten
des Buchblocks benannt, die die sichtbaren Seitenkanten des Buches zeigen.
Kopfschnitt, Fußschnitt, seitlicher Schnitt (oder Seitenschnitt). Häufige
Mängel: Fleckig, angestaubt, angeschmutzt, aber auch bestoßen. Ist kein
"wirklicher" Schnitt bei der Buchherstellung vorgenommen worden, so ist das
Buchexemplar "unbeschnitten". Dies ist ein Merkmal, aber kein Mangel. |
Stockflecken |
Bei älteren Büchern ein - infolge
Feuchtigkeitseinwirkung - häufig vorkommender Mangel. Die Buchseiten, der
Schnitt, aber oft auch die Einbände, zeigen kleine braune Flecken. Sind die Flecken in
ihrer optischen Wirkung nicht zu dominant, sollte man es positiv sehen, als
eine Art Patina, wie bei Kupferdächern. |
Vorsatz |
Der Vorsatz (Vorsatzpapier) ist je eine
Doppelblatthälfte vorn und hinten im Buch. Die eine Hälfte des jeweiligen
Vorsatzes ist mit dem Innendeckel des Einbandes verklebt (verbirgt die
Innenseiten der Einbandpappdeckel und gibt dem Buch den Halt), die andere -
der so genannte "fliegende" Vorsatz - ist quasi das erste Blatt des Buches.
Dieses Blatt wird nicht mitnummeriert und wird gern für eine Anmerkung oder
- bei Geschenken - für eine Widmung verwendet. Oft sind diese Vorsätze
illustriert (Bilder, Grafiken, Landkarten u.a.). Vorkommende Mängel: Bestempelt, Widmung
auf Vorsatz, Name auf Vorsatz, Vorsatz gebräunt oder randgebräunt,
angeschmutzt, fleckig oder fingerfleckig... |
Vortitel |
Der Vortitel ist das Blatt
unmittelbar vor dem Titelblatt. Auch als Schmutztitel bezeichnet. Es zeigt
in der Regel den Kurztitel mit Autorennamen, zuweilen auch Angaben bzgl. der
Gesamtausgabe (bei Reihenwerken und Gesamtausgaben). |